Warum eine Baby-Sprechstunde? 

Was hat es zu bedeuten, wenn unser Baby so viel schreit? Warum will unser Kind nicht einschlafen? Warum kann sich unser Kind nicht selbst beschäftigen? Was machen wir falsch?

Sie sind Eltern, Sie lieben Ihr Kind und möchten natürlich alles richtig machen. Doch dann verunsichert Sie Ihr schreiendes, unzufriedenes oder wütendes Kind. Sie haben Selbstzweifel und viele Fragen. In unserer Baby-Sprechstunde können Sie alle Fragen stellen. Wir antworten und unterstützen Sie fachkundig und professionell.

Das Kind schreit und schreit … 

Die ersten drei Jahre sind entscheidend für die Entwicklung eines Kindes. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Eltern und Baby oder Kleinkind zusammen Zufriedenheit und Spaß erfahren.

So einfach ist es aber häufig nicht. Neben Glück und Zufriedenheit macht sich Unsicherheit und manchmal auch Verzweiflung breit, weil das Kind schreit und schreit, nicht schläft, nicht spielt, nicht richtig isst. Kinderärzte sprechen in diesem Fall von Regulationsstörungen, umgangssprachlich spricht man von Schrei-Babys.

Regulationsstörungen können sich unterschiedlich äußern:

  • Häufiges (oft nur schwer stillbares) Schreien
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Probleme beim Füttern/Essen
  • Keine Lust zu Spielen oder sich selbst zu beschäftigen, Unruhe
  • Fremdeln, anklammerndes Verhalten, Ängste, manchmal nicht mit anderen Kindern spielen wollen/können, oder nicht mit anderen Menschen reden wollen
  • Starkes Trotzverhalten
  • Freud- und Interesselosigkeit, Kummer, depressiver Stimmungslage, Passivität, Apathie

Wie kommt es zu Regulationsstörungen?

Babys und Kleinkinder sind sehr sensibel, wissenschaftlich sagt man, dass ihr normaler Erregungszustand instabil ist. Sie schwanken schnell zwischen Zufrieden-Sein, Schlafen, Spielen und Quengeln oder Schreien, weil Sie auf äußere Reize sehr stark reagieren. Oft sind das Reize, die Erwachsene kaum wahrnehmen – Temperaturveränderungen, einfache Lageveränderungen, viele und laute Geräusche, visuelle Reize. Bei den Kleinen führen auch kleine Reize zu einem erhöhten Erregungszustand. Dann ist das Kind überfordert, weint untröstlich, schläft nicht, vermeidet Blickkontakt, hat keine Lust zu spielen usw..

Wie Sie Regulationsstörungen erkennen – Beispiele

Das Baby/Kleinkind …

  • … schreit bitterlich und lässt sich nur sehr schwer beruhigen, es ist sehr nervös und unruhig
  • … scheint dauernd unzufrieden zu sein und quengelt häufig
  • … reagiert mit Übererregbarkeit, z.B. erschrickt schnell und zuckt bei kleinsten Reizen zusammen
  • … hat eine Neigung zu Überstreckung haben, diese Babys/Kleinkinder wollen häufig Stehen und lehnen ruhiges Sitzen oder Liegen ab.

Babys/Kleinkinder mit Regulationsstörungen zeigen meist das Bedürfnis, herumgetragen werden und wollen alles sehen – „Augenkinder“. Je weniger sie schlafen, umso weniger holen sie diesen Schlaf nach und haben nur extrem kurze Schlafphasen am Tag. Umso mehr ist das Kind dann übermüdet und überreizt. Der Schreigipfel ist oft in den Abendstunden. Ruhige Zeiten mit Ihrem Baby/Kleinkind sind dann selten.

Und die Eltern? Der Teufelskreis beginnt!

Das Baby ist unruhig und schreit. Das verunsichert Sie. Zunächst hilft es, wenn Sie das Baby ablenken oder herumtragen. Auf die Dauer ist das sehr anstrengend und alle Tipps, die andere Eltern geben, helfen nicht.

Sie schaukeln und wiegen, summen und singen. Hören Sie damit auf, schreit das Kind wieder. Also wieder schaukeln, wiegen, summen, es ist wie ein verzweifelter und bizarrer Kampf gegen das Einschlafen. Das Kind wird immer unruhiger, und Sie werden immer verzweifelter. Sie sind übermüdet und streiten – das Baby schreit weiter. Ein Teufelskreis beginnt, in dem sich die Anspannung von Kind und Eltern gegenseitig bedingt und verstärkt.

Der Haussegen hängt schief

Dieser Teufelskreis ist schwer zu durchbrechen und wird irgendwann auch durch Phasen geglückter Beruhigung oder ruhig-aufmerksamen Wachens nicht mehr ausgeglichen.

Als Eltern leiden Sie dann an hochgradiger Erschöpfung, fühlen sich hilflos und überfordert. Ein Gefühl des Versagens macht sich breit, „mein Kind mag mich nicht“, immer wieder abgelöst von ohnmächtiger Wut und Verletzlichkeit. Sie verlieren den Glauben an Ihre intuitive elterliche Kompetenz und vernachlässigen Ihre eigenen Bedürfnisse. Die Atmosphäre Ihrer Paarbeziehung wird immer angespannter.

Der Haussegen hängt schief.

Handeln Sie spätestens jetzt und suchen Sie professionelle Hilfe.

Hilfe durch die ergotherapeutische Baby-Sprechstunde

Wir schauen zusammen mit Ihnen, wie Sie mit einfachen Veränderungen im Alltag das Problem entschärfen können. Wir gehen Ihren Tagesablauf durch, überlegen, wo die Umgebung des Babys reizarmer gestaltet werden kann, wo „Ruheplätze“ in Ihrem Wohnraum eingerichtet werden können. Das allein erleichtert häufig schon das Essen und Trinken, das Spielen und erleichtert es dem Baby, zur Ruhe zu kommen.

Um Übermüdung zu vermeiden, schauen wir mit Ihnen, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus verbessert werden kann. Das Zauberwort heißt oft Routine. Routine beruhigt das Kind – und die Eltern -, wir entwickeln mit Ihnen zusammen einen Tagesplan dafür und besprechen alternative Beruhigungsstrategien für ihr Baby. Und wir suchen nach Momenten und Strategien für Ihre eigene Entspannung. Denn sind Sie entspannter, wird auch ihr Kind leichter entspannen.

Vielleicht hilft Ihrem Kind ein Schnuller, um sich selbst zu beruhigen, vielleicht helfen kleine Handgriffe beim Hochheben, Wickeln, Halten und Tragen – wir sprechen darüber. Und wir können Ihnen eine Spielanleitung zum Spiel mit dem Kind geben. So kann das Kind schrittweise lernen, sich selbst zu beschäftigen.

Einschlaftraining

Hier geben wir zum Beispiel Tipps für Einschlafhilfen. Wir besprechen die Zu-Bett-geh-Situation im Einzelnen und entwickeln gemeinsam ein festes Zu-Bett-geh-Ritual. In der Verzweiflung werden die Einschlaf-Strategien oft gewechselt, in der Hoffnung, irgendwann die richtige zu finden. Das führt meist nicht zum Ziel, sondern erhöht noch den Erregungszustand des Babys.

Daher überlegen wir mit Ihnen, welche Einschlafstrategien für Sie und ihr Baby/Kleinkind die richtige sein könnte. Und wenn Sie möchten, führen wir ein individuell auf Sie und Ihr Kind/Kleinkind abgestimmtes Einschlaftraining gemeinsam durch.

Probleme früh erkennen und besser lösen

Neuere Studien zeigen, dass frühkindliche Regulationsprobleme oft Vorläufer für Verhaltensauffälligkeiten in der späteren Kindheit sind. Frühzeitiges Gegensteuern kann verhindern, dass sich die Probleme zu Verhaltensauffälligkeiten auswachen.

Babys und Kleinkinder sind extrem aufnahmefähig. Sie reifen in den ersten Lebensjahren so schnell wie in keinem anderen Lebensabschnitt. Frühkindliche Erfahrungen bahnen zukünftige Fähigkeiten an und prägen die neurologische Entwicklung. Eltern können in dieser Lebensphase großen Einfluss auf die Entwicklung nehmen.

Die Baby-Sprechstunde hilft Ihnen, diese Chance zu nutzen, aber auch, Probleme offen anzusprechen und Lösungen für Ihr Kind und die ganze Familie zu finden.

Sie müssen sich für ihr Schrei-Baby nicht schämen. Rufen Sie uns an und sprechen Sie darüber:
07264 205 68 44

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