Handeln ohne Hand?

Führt eine Versorgung mit der Michelangelo Hand zu einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität?

Eine Einzefallstudie

Kurzfassung

Ziel: Die Michelangelo Hand ist eine neuentwickelte multiaxiale myoelektrische Prothesenhand mit mehreren Gelenken in den Fingern, dem Daumen und dem Handgelenk. Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob diese neu entwickelte Prothesenhand zu einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit und zu einer höheren Lebensqualität im Vergleich zu einer konventionellen myoelektrischen Prothese führt, welche nur ein Gelenk zwischen dem Daumen und zwei Langfingern hat.

Hintergrund: Dafür wird ein im Jahr 2008 transradial amputierter, 59-jähriger Mann aktuell mit der Michelangelo Hand (Otto Bock) versorgt. Vor dieser Neuversorgung benutzte er die Pro Hand (Motion Control).

Methode: Die Testverfahren umfassen alle Bereiche der funktionalen Gesundheit entsprechend der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der WHO sowie die alles umgreifende Lebensqualität, welche als Ergebnismessung des übergeordneten Rehabilitationsziels gesehen werden kann. Der Datenerhebungszyklus wird jeweils mit einer ergotherapeutischen Intervention in Form von Prothesentraining kombiniert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Funktionsfähigkeit der Michelangelo Hand sind höher als die der Pro Hand. Im Vergleich zur Pro Hand war die Michelangelo Hand vor allem in den Bereichen Funktion, Aktivität und Partizipation zuverlässiger. Die Zufriedenheit mit der Prothese war für die Michelangelo höher als für die Pro Hand. Die Ergebnisse der Lebensqualität waren gleich hoch wie die der Pro Hand.

Konklusion: Insgesamt hat die Michelangelo Hand eine höhere Funktionsfähigkeit als die Pro Hand, eine Verbesserung der Lebensqualität kann in dieser Studie nicht nachgewiesen werden. Schlussendlich ist die Aussagekraft der vorliegenden Studie durch die Fallzahl begrenzt. Die dargestellten Ergebnisse der Studie sind nicht repräsentativ. Weitere Studien mit höheren Fallzahlen sollten folgen. Stichworte: ICF, Messinstrumente, Ablehnungsrate, Training, Armprothesen

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